In vielen Städten und Landkreisen in Niedersachsen sind Ehrenamtliche Beauftragte für die Denkmalpflege tätig. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie suchen nach neuen Fundstellen, sie beobachten Baugruben und sie kontrollieren bekannte Fundstellen wie Grabhügel, Burgen, Wurten und Deiche, ob sie intakt sind oder ob es Beschädigungen oder gar Abgrabungen gibt. Damit sorgen sie aktiv für den Schutz der archäologischen Denkmale und unterstützen die hauptamtlichen Stadt- und Kreisarchäologen.
Ehrenamtliche Beauftragte besuchen Privatleute, die archäologische Funde gefunden haben und beraten sie. Einige halten Vorträge über die Archäologie ihrer Heimat und treten dabei vor ganz unterschiedlichen Gruppen auf, von den Landfrauen bis zu den Rotariern. Manche veröffentlichen die Ergebnisse ihrer Nachforschungen selbst und schreiben Aufsätze für Ortschroniken oder sogar für wissenschaftliche Zeitschriften. Manchmal gibt ihre Arbeit aber auch den Anstoß für weitergehende Forschungen: So etwa in Elsfleth-Hogenkamp, wo die Entdeckungen des Ehrenamtlichen Beauftragten für die Wesermarsch Uwe Märtens dazu führten, dass hier mehrere Ausgrabungen stattfanden, deren Ergebnisse im Rahmen einer Dissertation veröffentlicht wurden.
Ehrenamtliche Beauftragte werden von den Unteren Denkmalschutzbehörden bestellt. Ihre Tätigkeit regelt das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz. Sie sind ehrenamtlich tätig, bekommen aber eine Aufwandsentschädigung.
Übrigens: Um Ehrenamtlicher Beauftragter zu werden, muss man nicht studiert haben. Interesse an der Sache und eine gute Sachkenntnis reichen aus.
Herzlichen Dank an Frau Precht für diesen wunderbaren Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen Beauftragten. Wenn Sie mit einem der Kollegen ins Gespräch kommen möchten, ist auf unserer Herbsttagung in Rotenburg/Wümme am 21.10.17 viel Zeit dafür!